Die Vayus – frischer Wind, fließende Energie, Kreise, die sich schließen

Eine gute Motivation zum Üben von Yoga ist, dass wir auf dem Yogaweg unserem menschlichen ganzheitlichen Potential näher kommen. Yoga-Übungen, ob nun Körperhaltungen oder Atemübungen, Reinigungsübungen oder Mantras, schaffen Energie (Prana), sie bringen unsere Energien in eine harmonische Balance, sie lenken unsere Energie in jede Zelle unseres Körpers (Pranayama).

Für die Yogis besteht alles aus Energie und Schwingung – womit sie bereits vor Jahrhunderten intuitiv die Erkenntnisse der modernen Quantenphysik vorwegnahmen. Die Vayus (wörtlich Winde) sind hier die Richtungen, in denen die Energie im Menschen fließt.

Die zwei elementaren „Windrichtungen“ sind Prana Vayu – Energie, die aufnimmt, die Fülle, die Befruchtung, die Inspiration – und Apana Vayu – Energie, die abgibt, das Ausscheiden, die Leere.

Prana Vayu entsteht beim Einatmen, sein Sitz sind der Brustkorb und das Herz. Apana Vayu entsteht mit der Ausatmung, sein Zentrum ist der Bauch unterhalb des Nabels (entsprechend dem „Hara“ der asiatischen Kampfkünste).

Wenn wir fließend üben, also mit der Ein- und Ausatmung von einem zum anderen Asana gehen (Vinyasa), werden diese beiden Kräfte deutlich. Mit der Einatmung kommen hier üblicherweise Stellungen mit einer Aufwärtsbewegung, einem Sich-Öffnen; mit der Ausatmung gehen wir in komprimierte, zentrierte Stellungen.