Was ist Prana?

Prana fließt überall

Im Hatha Yoga wird das Sanskritwort Prana mit Lebensenergie übersetzt. Prana ist die magnetische Vitalkraft, welche die Prozesse des Lebens in unserem Körper regelt. Manchmal wird Prana irrtümlicherweise mit Luft oder Energie übersetzt, also etwas Äußerem, einer Substanz. Dabei meint Prana eine Kraft in uns und um uns, die aufnimmt, behält und wieder abgibt: Luft, Wasser, Nahrung, Gedankenwellen, Gefühle.

Die indische Mythologie kennt die drei Hauptgötter Brahman, Vishnu und Shiva, die man exemplarisch für den Prozess unserer Lebensenergie sehen könnte. Die Geburt, das Leben und der Tod beschreiben ebenfalls den Prana-Zyklus. Etwas entsteht, bleibt einen Moment und vergeht, um Neues entstehen zu lassen. Unser Herz, das – reguliert von elektrischen Signalen unseres Nervensystems – Blut durch den Körper pumpt, also unser Kreislauf ist Prana. Unsere Atmung, die – gesteuert von Sensoren im Gehirn – die Balance zwischen Stickstoff und Sauerstoff in uns hält, ist Prana. Dies sind zwei energetische Bewegungen unseres Energie-Körpers (Prana-Maya-Kosha).

Über den physischen Körper hinaus, ziehen wir – laut traditioneller Yoga-Sichtweise – mit dem Prana unserer Gedanken und Gefühle (Mano-Maya-Kosha) bestimmte Schwingungen, Stimmungen an und lassen sie wieder los: Vorlieben, Abneigungen, Liebe und Hass. Nach außen immer feiner werden diese Schwingungen, die sich manchen Menschen eine Aura, ein Charisma verleihen.

Mit den Körperhaltungen und den Atemübungen des Yogas können wir auf körperlicher Ebene unsere Lebensenergie zum Fließen bringen. Auf der Wahrnehmungsebene können wir das Prana reinigen, so dass unsere Gedanken und Gefühle von mentaler Verwirrung befreit werden, ruhig und klar werden.