Patanjali

Patanjali (Betonung auf der zweiten Silbe) ist der Name einer mythischen Figur im Hinduismus. Gelebt hat er allen Annahmen nach vor 2000 Jahren, in den Zeiten von Jesus und Buddha. Wahrscheinlich ist, dass die Arbeiten verschiedener hinduistischer Gelehrter unter dem Namen Patanjali zusammengefasst worden sind: darunter Werke zur Mathematik, zum Ayurveda und zur Grammatik.

Allem voran verbindet man den Namen Patanjali mit seinen Yoga-Sutren, einem Kompendium aus 195 Versen in vier Kapiteln. In den Zeiten Patanjalis – und bis ins beginnende 20. Jahrhundert hinein – wurde Yoga primär als Schule des Geistes verstanden. Seine verschiedenen Methoden und Disziplinen: körperliche, gymnastische Übungen, Atemübungen, Mantren und ethische Prinzipien sollten die Menschen zur Erleuchtung (Samadhi) und zur Befreiung (Moksa) der Anhaftungen, Verstrickungen von Körper und Geist führen.

Auf diesem Weg können uns Patanjalis Yoga-Sutren zum Üben inspirieren, denn sie schlagen Brücken zwischen der körperlichen Übung eines Asanas und der fühlenden und denkenden Dimension der Pose. Die Qualität der Übung kann in unseren Alltag fließen.

Im Folgenden möchte ich einzelne Yoga-Sutren von Patanjali vorstellen und kommentieren.